Mit dem staatlich anerkannten Berufsabschluss als „Pharmazeutisch-kaufmännische/r Angestellte/r“ eröffnen sich hervorragende Perspektiven sowohl im pharmazeutischen Sektor als auch in anderen Branchen, in denen kaufmännisches Know-how gefragt ist.
Und mit dem Wissenszuwachs und der Erweiterung der persönlichen Kompetenzen muss nach Abschluss der Ausbildung keinesfalls Schluss sein! Denn auch für PKA gibt es zahlreiche Fortbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten.
Bringen Sie sich und Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in den Arbeitsalltag ein und werden Sie so ein unverzichtbarer Teil des Apothekenteams.
Die meisten PKA sind in öffentlichen Apotheken tätig und übernehmen dort vor allem kaufmännische und organisatorische Aufgaben, wie die Beschaffung von Arzneimitteln. Eine gut organisierte und strukturierte Warenbewirtschaftung ist in der Apotheke extrem wichtig, um Kunden, Pflegheime und Arztpraxen schnell und adäquat mit Arzneimitteln versorgen zu können. Doch neben dieser Tätigkeit gibt es noch viele weitere Aufgaben, die den Arbeitsalltag von PKA nie langweilig werden lassen:
Kaufmännische Aufgaben
PKA haben den Überblick über das gesamte „Backoffice“ der Apotheke, also den Bereich, den man als Kunde meist gar nicht wahrnimmt, weil er hinter dem Verkaufsraum liegt. Hier werden Bestellungen entgegengenommen und bearbeitet, Rezepte abgerechnet, Lieferscheine und Rechnungen bearbeitet, Preise für nicht-verschreibungspflichtige Arzneimittel kalkuliert, Verkaufsstatistiken erhoben und das Sortiment analysiert und angepasst.
Warenbewirtschaftung
Neben der Bestellung von Medikamenten und der Überwachung des Arzneimittelvorrats in der Apotheke nehmen PKA auch Warensendungen entgegen, prüfen diese und buchen die gelieferten Artikel ins System ein. Sie erstellen darüber hinaus Lagerlisten, sortieren Waren in das Generalalphabet, die Sicht- oder Freiwahl ein und behalten stets die Verfallsdaten im Blick.
Marketing
Sind Ihnen schon einmal die liebevoll gestalteten Schaufenster in Apotheken aufgefallen? Auch dafür ist meist eine PKA verantwortlich. Doch nicht nur bei der Schaufensterdekoration können PKA ihre kreative Ader ausleben: Auch die Erstellung und Gestaltung von Werbematerialien, die Pflege der Website oder des Instagram-Auftritts der Apotheke oder die Planung und Durchführung von Marketingaktionen gehören zu ihren Aufgaben.
Beratung, Abgabe und Kommunikation
Obwohl PKA nicht zu apotheken- oder verschreibungspflichtigen Arzneimitteln beraten dürfen, können sie ihr Kommunikationsgeschick bei einer ganzen Reihe weiterer, in der Apotheke vorrätigen Artikel unter Beweis stellen. Dazu gehören beispielsweise Kosmetika, Verbandstoffe oder Diätetika. Auch die Gespräche mit Pharmareferenten verschiedener Firmen gehören zum Arbeitsalltag von PKA, die so dem Apothekeninhaber den Rücken freihalten.
Unterstützung des pharmazeutischen Personals
Um das pharmazeutische Personal – also insbesondere Apotheker, Pharmazieingenieure und PTA – zu entlasten, können PKA bei vielen anfallenden Aufgaben unterstützend tätig werden. Dazu gehört zum Beispiel die Abfüllung von Tees, die Pflege der Laborgeräte oder die Unterstützung beim Herstellen und Prüfen von Arzneimitteln.
Neben der öffentlichen Apotheke werden PKA auch in Krankenhausapotheken beschäftigt. Hier findet die Warenbewirtschaftung dann in einem wesentlich größeren Maßstab statt, denn es sind nicht nur einzelne Patienten, sondern ganze Stationen und Funktionsbereiche mit ausreichend Arzneimitteln zu versorgen.
Außerdem halten pharmazeutische Großhändler, Arzneimittelhersteller, Abrechnungszentren, Krankenkassen oder Behörden weitere interessante Jobs für PKA bereit. Und sogar außerhalb des Gesundheitswesens können PKA aufgrund ihrer kaufmännischen Ausbildung auf dem Stellenmarkt fündig werden.
Im Apothekenwesen gibt es ständig Veränderungen und Weiterentwicklungen: Seien es neue Produkte, die auf den Markt kommen, neue apothekenspezifische Softwareprogramme oder geänderte gesetzliche Regelungen. Damit PKA immer auf dem aktuellen Wissenstand bleiben, bieten viele Firmen spezielle Schulungen für diese Berufsgruppe an. Auch die Apothekerkammern und -verbände organisieren regelmäßig Fortbildungsevents für PKA. Themen sind dann zum Beispiel Marketing in der Apotheke, Betriebswirtschaft, Preisgestaltung oder Kommunikation.
Und auch die Türen zu einer Ausbildung zur/zum Pharmazeutisch-technischen Assistentin bzw. Assistenten (PTA) oder sogar zum Studium der Pharmazie stehen PKA mit dem entsprechenden Bildungsabschluss jederzeit offen. Wer noch studieren möchte, hat unter anderem die Möglichkeit, sich um ein Aufstiegsstipendium zu bewerben, das vom Bundesministerium für Bildung Forschung gefördert wird. Weitere Infos gibt es hier.
Die berufliche und persönliche Weiterentwicklung muss mit dem Berufsabschluss als PKA also keinesfalls enden!
Da es sich beim PKA-Beruf um einen nicht reglementierten Apothekenberuf handelt, ist formell keine Anerkennung des im Ausland erworbenen Berufsabschlusses notwendig, um in Deutschland arbeiten zu dürfen. Dennoch kann eine Bewertung der im Ausland erworbenen Ausbildung sinnvoll sein, damit der zukünftige Arbeitgeber Ihre Qualifikation besser einschätzen kann.
Zuständige Stelle für die Gleichwertigkeitsfeststellung nach § 8 Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz (BQFG) ist die Landesapothekerkammer Brandenburg:
Landesapothekerkammer Brandenburg, Am Buchhorst 18, 14478 Potsdam
Kontakt: Tel. 0331/88866-0, Fax 0331/88866-20, E-Mail: kammer@lakbb.de
Die Kammer übernimmt diese Aufgabe zentral für andere deutsche Apothekerkammern. Weitere Informationen und das Antragsformular finden Sie hier.
Die Brandenburger Kolleginnen und Kollegen bieten außerdem auf Antrag ein individuelles Einstiegsgespräch an, bei dem Sie sich zum Verfahren der Gleichwertigkeitsprüfung persönlich beraten lassen können.
