Auch im Freistaat Sachsen legen die Schulordnungen fest, dass Schülerinnen und Schüler je nach Schultyp in den Klassenstufen 7 bis 10 mindestens ein Betriebspraktikum zu absolvieren haben. Betriebspraktika sind verbindliche schulische Veranstaltungen. Sie werden meist als zweiwöchiges Blockpraktikum durchgeführt. Es soll dir bei deiner Berufsfindung helfen.
Den Apotheken gibt das die Chance, dir die verschiedenen Berufe und Arbeitsbereiche in der Apotheke vorzustellen.
Am einfachsten fragst du erst mal in einer öffentlichen Apotheke in deinem Wohnumfeld, ob ein Schulpraktikum dort möglich ist. Bestenfalls hat sich vielleicht auch schon herumgesprochen, welche Apotheken regelmäßig interessante Praktikumsplätze anbieten. Mitunter kannst du auch über Aushänge in deiner Schule, Anzeigen in der Zeitung oder über Social Media fündig werden.
Falls du nicht schon von deiner Schule einen entsprechenden Vordruck bekommen hast, solltest du folgende Daten für eine Praktikumsvereinbarung bereithalten:
Arbeitszeiten und Pausen legen der Chef oder die Chefin mit dir fest. Sie sind abhängig von deinem Alter und gesetzlich vorgeschrieben. Bist du jünger als 15, darfst du maximal sieben Stunden pro Tag arbeiten, über 15 Jahren sind es maximal acht Stunden. Nach 4,5 Stunden Arbeit musst du eine Pause von 30 Minuten einlegen, bei mehr als sechs Stunden Arbeit sogar 60 Minuten.
Da alle Informationen zu Patienten oder Kundinnen, die du während deines Praktikums erfährst, streng vertraulich sind, werden Chef oder Chefin mit dir Vereinbarungen zur Verschwiegenheit und zum Datenschutz treffen und dich zur Schweigepflicht belehren. Falls du noch minderjährig bist, müssen deine Erziehungsberechtigten diese Vereinbarungen ebenfalls unterschreiben.
In der Apotheke selbst und auch auf dem Hin- und Rückweg bist du, wie im Schulunterricht auch, über den Träger der Schülerunfallversicherung – die Unfallkasse Sachsen – versichert. Machst du ein freiwilliges Betriebspraktikum, übernimmt die Unfallversicherung deiner Praktikumsapotheke den Versicherungsschutz.
Ziel deines Praktikums sollte es sein, möglichst viele Einblicke in alle Facetten des Apothekenalltags zu erhalten.
Im besten Fall steht dir ein Praktikumsbetreuer bzw. eine -betreuerin als Ansprechpartner zur Seite. In einem ersten Gespräch solltest du vorab sagen, welche Erwartungen du an dein Praktikum hast. Aber auch deine Betreuerin bzw. dein Betreuer werden dir vermitteln, was in der Apotheke von dir erwartet wird.
Zunächst wirst du sicher die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deiner Praktikumsapotheke kennenlernen. Dabei lernst du auch, welche Berufe es in der Apotheke gibt. In einer Führung durch die Apothekenräume erfährst du, wie eine Apotheke räumlich aufgebaut und ausgestattet ist und welche Tätigkeiten in den einzelnen Bereichen durchgeführt werden. Dabei kannst du auch gern sagen, welche Bereiche der Apotheke dich besonders interessieren.
Du kannst bei vielen Arbeiten in der Apotheke mithelfen:
Vielleicht bekommst du auch kleine Aufgaben, bei denen du selbstständig etwas recherchieren sollst, oder es gibt Arbeitsbögen, die du innerhalb einer bestimmten Zeit bearbeiten kannst. Hierfür steht dir das Team deiner Praktikumsapotheke sicher helfend zu Seite.
Im besten Fall hat dir das Praktikum in der Apotheke so viel Spaß gemacht, dass du dich für eine Ausbildung in einem Apothekenberuf oder ein Pharmaziestudium entscheidest. Das ist für deine Apotheke die beste Antwort auf ein gelungenes Praktikum.
Ein inhaltlich und organisatorisch gut strukturiertes Praktikum in der öffentlichen Apotheke kann Schülerinnen und Schülern bei der Entscheidung für einen Apothekenberuf maßgeblich unterstützen. Jede Apotheke kann somit selbst aktiv zur Reduktion des Fachkräftemangels und damit zur Sicherung der Leistungsfähigkeit der eigenen Apotheke beitragen.
Die ABDA ‒ Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V. hat dafür den „Leitfaden für ein Praktikum von Schülerinnen und Schülern in der öffentlichen Apotheke“ entwickelt. Er bietet dem Apothekenpersonal umfängliche Hilfestellungen zur Organisation und Durchführung eines Schülerpraktikums und geht auf wichtige Punkte ein:
Ziel des Leitfadens ist, dass die Apotheken mit möglichst wenig Aufwand gut organisierte und strukturierte Schülerpraktika anbieten können, mit denen bestenfalls das Interesse des Schülers bzw. der Schülerin an einem der Apothekenberufe geweckt wird und er oder sie sich schlussendlich für eine Ausbildung oder ein Studium entscheidet.
