Am 25. Oktober war es für 20 Absolventinnen und Absolventen der Universität Leipzig endlich so weit. Vertreterinnen und Vertreter des Instituts für Pharmazie, des Sächsischen Apothekerverbandes und der Sächsischen Landesapothekerkammer begrüßten die Studierenden zur feierlichen Übergabe der Zeugnisse für das bestandene Zweite Staatsexamen im Studiengang Pharmazie. Diesem besonderen Anlass, der gleichzeitig das offizielle Ende der Zeit an der Universität markiert, wohnten auch zahlreiche Angehörige, Freunde und Wegbegleiter bei.
Der Studiendekan Pharmazie, Prof. Thilo Bertsche, sowie Anna Schneese aus der Geschäftsstelle der SLAK führten gemeinsam durch die Festveranstaltung, die erstmals im Hörsaal des Medizinischen Forschungszentrums in der Liebigstraße stattfand. Für die musikalische Umrahmung sorgte das portugiesische Streicherduo Ana Pereira und Ana Campos. Die beiden Musikerinnen begeisterten die Zuhörer unter anderem mit Filmmusik von Oscar-Preisträger John Williams und modern interpretierten Popsongs auf Cello und Bratsche.
In seinem Grußwort zollte Kammerpräsident Göran Donner den angehenden Kolleginnen und Kollegen seinen Respekt für das Erreichen des nächsten Etappenziels auf dem Weg zur Approbation. Am Beispiel der jüngeren deutschen Geschichte erläuterte er eindrucksvoll, wie wichtig es ist, den Mut zu finden, für die eigenen Interesse einzustehen. Dies gilt gleichwohl für die Interessen des Berufsstandes. Auch SAV-Vorstandsmitglied Marco Münch gratulierte den Absolventinnen und Absolventen zum bestandenen Zweiten Staatsexamen. Er appellierte an die zukünftigen Apothekerinnen und Apotheker, frische Ideen in die Arbeit einzubringen und sich im Ehrenamt stark zu machen.

Es ist mittlerweile zur guten Tradition geworden, in diesem würdigen Rahmen auch die beiden Förderpreise der Sächsischen Landesapothekerkammer für herausragende Diplomarbeiten, die im vergangenen Jahr am Leipziger Institut angefertigt und erfolgreich verteidigt wurden, zu übergeben. Die Laudationen für die beiden Preisträger hielten Präsident Göran Donner und Dr. Holger Herold als Vorsitzender des Ausbildungsausschusses.
Die Übergabe eines zweiten Förderpreises war auch in diesem Jahr möglich, weil die Prämie in voller Höhe von der Treuhand Hannover Steuerberatung und Wirtschaftsberatung für Heilberufe GmbH gestiftet wurde. Für dieses Engagement und die fortwährende Unterstützung unserer Nachwuchsoffensive danken wir der Treuhand Hannover GmbH sehr.
Einen Förderpreis erhielt Franz Dietzmeyer für seine in der Arbeitsgruppe von Jun.-Prof. Dr. Torben Schiffner zum Thema „Computer-assisted Glycan Masking of a SARS-CoV-2 vaccine candidate“ angefertigte Diplomarbeit. In seiner Zeit als Diplomand am Institut für Wirkstoffentwicklung hat er sich damit beschäftigt, wie durch designte Impfstoffe langanhaltende Immunität gegen SARS-CoV-2 erreicht werden kann.
Über einen weiteren Förderpreis konnte sich Matthias Richter freuen, der für seine Diplomarbeit zum Thema „Untersuchung zur Verwendung evidenzbasierter Gesundheitsinformationen für die Beratung in der Selbstmedikation in öffentlichen Apotheken“ ausgezeichnet wurde. Er erbrachte mit seiner in der Klinischen Pharmazie betreuten Arbeit, die im international sehr renommierten Journal Medical Internet Research publiziert wurde, einen herausragenden Beitrag zum Nachweis des Nutzens des bundesweiten Konzepts EVInews zur Unterstützung der evidenzbasierten Selbstmedikation.


Die große Ehre den diesjährigen Festvortrag zu halten, wurde Prof. Leonard Kaysser, Professur für Pharmazeutische Biologie, zuteil. In seiner Präsentation brachte er auch den Gästen ohne naturwissenschaftlichen Hintergrund das Thema Antibiotika anschaulich näher. Er zeigte eindrücklich, welche Schwierigkeiten die Behandlung bakterieller Infektionen bereits heute mit sich bringt und welche Herausforderungen in der Zukunft zu meistern sind.
Im Anschluss ließ Absolventin Ann-Kathrin Zenk die letzten acht Semester an der Universität auf humorvolle Art und Weise Revue passieren. In Zeiten der Corona-Pandemie war der Start in den Uni-Alltag dabei alles andere als leicht, denn die Kommilitoninnen und Kommilitonen kannte man anfangs nur vom Bildschirm. Trotz aller Herausforderungen war deutlich spürbar, wie eng die Studierenden inzwischen zusammengewachsen sind.
Dann hatte das lange Warten endlich ein Ende: Die Übergabe der Zeugnisse bildete den würdigen Höhepunkt der Feierlichkeiten. Unter tosendem Applaus nahmen die Absolventinnen und Absolventen freudestrahlend und voller Stolz ihre Abschlussurkunden aus den Händen von SLAK-Geschäftsführer Dr. Frank Bendas und Frau Prof. Michaela Schulz-Siegmund entgegen.
Nach zahlreichen Erinnerungsfotos ließen alle Beteiligten den Abend mit einem Glas Sekt und einem kleinen Imbiss ausklingen. Diese sehr gelungene Veranstaltung bleibt dabei allen Anwesenden hoffentlich noch lang in positiver Erinnerung.

Fotos: Inloveliz Fotografie