Tag der Apotheke: Apotheken in Sachsen leisten viel – und zunehmend mehr
Dresden (SLAK, 05.06.2025):
Zum bundesweiten Tag der Apotheke am 7. Juni machen die Sächsische Landesapothekerkammer und der Sächsische Apothekerverband gemeinsam auf das breite und wachsende pharmazeutische Leistungsspektrum der Apotheken aufmerksam. „Die Apotheken in Sachsen genießen eine hohe Anerkennung in unserer Gesellschaft. Über ihre zentralen Aufgaben hinaus – die Arzneimittelversorgung mit und ohne ärztliches Rezept sowie die Arzneimittelberatung – bieten Apotheken maßgeschneiderte weitere Gesundheitsangebote für ihre Patientinnen und Patienten“, sagt Kammerpräsident Göran Donner. Der Vorsitzende des Sächsischen Apothekerverbandes e. V. Thomas Dittrich ergänzt: „Viele Apothekenteams in Sachsen bieten neue pharmazeutische Dienstleistungen wie etwa Medikationsanalysen oder Blutdruckkontrollen an, laden zu Grippeschutzimpfungen ein oder liefern Medikamente bis an die Haustür nicht mobiler Patientinnen und Patienten. Die Vielfalt dieser Angebote macht jede Apotheke einzigartig und wird gerade deshalb von ihren Patientinnen und Patienten so geschätzt.“ Präsident Donner: „Unsere repräsentative Umfrage zeigt, dass die Menschen ihre Apotheken mögen und sich künftig noch mehr Leistungen wünschen.“
Zahlen belegen den Umfang der Arzneimittelversorgung im Freistaat: Es gibt in Sachsen 872 öffentliche Apotheken, darunter 636 Haupt- bzw. Einzelapotheken und 236 Filialapotheken. Die Apothekendichte beträgt 22 Apotheken pro 100.000 Einwohner – das entspricht in etwa dem Bundesdurchschnitt (21), ist aber deutlich geringer als in den meisten Ländern Europas. In Sachsen wurden im Jahr 2024 über öffentliche Apotheken beispielsweise insgesamt 695 Impfstoffdosen pro 1.000 GKV-Versicherten an Arztpraxen abgegeben (z. B. Grippe, Masern, FSME).
Eine repräsentative Umfrage des Forschungsinstituts FORSA unter Erwachsenen aus dem März 2025 zeigt die hohe Anerkennung der Apotheken in der Bevölkerung: Für die persönliche Gesundheits- und Arzneimittelversorgung halten 73 Prozent der Menschen in Sachsen die Apotheken für „sehr wichtig“, weitere 26 Prozent für „wichtig“. Immerhin 5 Prozent der Erwachsenen im Freistaat geben an, die Apotheke vor Ort „mindestens einmal pro Woche“ zu nutzen. Weitere 59 Prozent nutzen sie „mindestens einmal pro Monat“ – und 35 Prozent „mindestens einmal pro Jahr“. Die Zahlen belegen, dass nahezu alle sächsischen Bürgerinnen und Bürger die öffentliche Apotheke vor Ort regelmäßig in Anspruch nehmen.
Viele Sachsen können sich auch neue Aufgaben vorstellen: 80 Prozent der Befragten sind beispielsweise der Meinung, „dass Apotheken künftig bestimmte Rezepte einmalig verlängern sollten“. So können Ärzte entlastet werden und Patienten gut versorgt bleiben. Die Umfrage unterstreicht damit das Vertrauen der Bevölkerung in die pharmazeutische Kompetenz der Apotheken.
Gleichzeitig stehen viele Apotheken wirtschaftlich unter starkem Druck. Überbordende Bürokratie, steigende Betriebskosten und jahrelang ausgebliebene Honoraranpassungen führen dazu, dass sich immer mehr Apotheken gezwungen sehen, ihre Türen für immer zu schließen. So ist die Zahl der Apotheken im Freistaat seit Jahren rückläufig: Allein im Jahr 2024 schlossen in Sachsen 27 Apotheken dauerhaft, im ersten Quartal 2025 fünf weitere. Das bedeutet: weniger wohnortnahe Versorgung – besonders im ländlichen Raum. „Die Apotheken leisten viel, stoßen aber zunehmend an wirtschaftliche und personelle Grenzen. Wenn sich die Rahmenbedingungen nicht ändern, wird die Versorgungslücke größer werden“, warnt Thomas Dittrich.
Pressekontakt:
Solveig Wolf
Sächsische Landesapothekerkammer
Tel.: 0351/263 93 214
E-Mail: s.wolf@slak.de