"Gesund" beginnt im Mund

Dresden (SLAK, 21.09.2021): 

Zähne, Zahnfleisch, Zahnersatz: Pflege aus der Apotheke

Ein strahlendes Lächeln, frischen Atem, gesunde Zähne bis ins hohe Alter: Das wünscht sich wohl jeder. Mit der richtigen Zahn- und Mundhygiene ist es leichter, Karies, Parodontitis und Co. in Schach zu halten. Gut so, denn Zahn- bzw. Zahnfleischprobleme können weitergehende gesundheitliche Beschwerden verursachen – selbst, wenn es sich bei den Zähnen schon um „die dritten“ handelt. Zum Tag der Zahngesundheit am 25. September erklärt Göran Donner, Vizepräsident und Pressesprecher der Sächsischen Landesapothekerkammer, was Sie tun können, um Zähne und Zahnfleisch gesund zu erhalten.

Herr Donner, warum ist gute Mundhygiene so wichtig?

Der Zahnschmelz, die äußere Schicht unserer Zähne, besteht zu 95 Prozent aus mineralischer Substanz. Das macht ihn so hart, bedeutet aber auch, dass er sich bei Schädigungen nicht selbst „reparieren“ kann. Zudem wachsen Zähne nicht beliebig nach, und schon Karies bei Milchzähnen kann zu dauerhaften Schäden am Gebiss führen. Um es möglichst lange gesund und funktionsfähig zu halten, ist daher regelmäßige, gründliche Zahnpflege das A und O. Im Klartext: Der Zahnbelag muss weg, immer wieder. Er bildet sich nämlich ständig neu und wird von Bakterien besiedelt, die vom Zucker in unserer Nahrung leben. Bei dessen Zerlegung entstehen Säuren, die den Zahnschmelz angreifen: Es kommt zu Karies. Zudem kann sich der Zahnhalteapparat entzünden, was zu Zahnfleischbluten, Zahnfleischrückgang, Knochenschwund im Kiefer und schließlich zum Ausfallen der Zähne führt. Diese sogenannte Parodontitis betrifft vor allem Erwachsene in der zweiten Lebenshälfte, in Deutschland leiden knapp 12 Millionen Menschen daran. Parodontitis erhöht zudem das Risiko für u. a. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes sowie Frühgeburten.

Das klingt ja dramatisch – kann Zähneputzen da tatsächlich helfen?

Ja, wenn man es richtig macht. Die Faustregel lautet: mindestens zweimal am Tag für jeweils drei bis fünf Minuten putzen, dabei immer „von rot nach weiß“ bürsten, das heißt vom Zahnfleisch zu den Zähnen, und nach der KAI-Regel – erst die Kauflächen, dann die Außenflächen, zum Schluss die Innenflächen. Fluoridhaltige Zahnpasta stärkt den Zahnschmelz, und spätestens alle drei Monate ist eine neue Zahnbürste fällig. Wichtig: Da diese die Zahnzwischenräume nicht erreicht, müssen sie extra gereinigt werden: entweder mit Zahnseide oder speziellen Bürstchen, und das am besten vor dem Zähneputzen. Nicht zuletzt sammeln sich auch auf der Zunge Nahrungsreste und Bakterien, die man mit der Zahnbürste, einer Zungenbürste oder einem Zungenschaber wegbekommt. Und: nach dem Genuss säurehaltiger Speisen und Getränke (u. a. Zitrusfrüchte, Kaffee, Wein) bitte immer wenigstens 30 Minuten abwarten – sonst trägt man beim Putzen den angelösten Zahnschmelz mit ab.

Was halten Sie von Mundspüllösungen und Zahnpflegekaugummis?

Bei Entzündungen in der Mundhöhle sind medizinische Mundspüllösungen, die antibakterielle Wirkstoffe wie Chlorhexidin enthalten, vorübergehend eine sinnvolle Unterstützung, weil sie auch in schwer zugängliche Bereiche gelangen. Das Zähneputzen können sie aber nicht ersetzen – genau wie kosmetische Mundspüllösungen, die mit ätherischen Ölen für frischen Atem sorgen. Enthalten sie auch Fluorid, ist das gut für den Zahnschmelz. In der Apotheke gibt es zudem Produkte ohne Alkohol, etwa für Kinder.

Sogenannte Zahnpflegekaugummis regen in erster Linie den Speichelfluss und damit den Abtransport von Bakterien und zahnschädigenden Säuren an. Das kann tagsüber, wenn mal keine Möglichkeit zum Zähneputzen besteht, durchaus sinnvoll sein – sofern das Kaugummi zuckerfrei ist und möglichst noch Fluorid enthält. Als Zahnputzersatz taugen sie aber nicht, da sie keine Zahnbeläge entfernen können.

Ob Kinder fluoridhaltige Zahnpasta verwenden sollen, ist ja umstritten.

Die Kinder- und Zahnärzte empfehlen mittlerweile übereinstimmend, dass Kinder ab der Geburt täglich Vitamin D und Fluorid erhalten sollen, natürlich altersgemäß dosiert. Ist dann der erste Zahn da, kann das Fluorid in Tablettenform entfallen, wenn man auf fluoridhaltige Zahnpasta (ideal sind 1000 ppm Fluorid) umsteigt. Wichtig ist die richtige Menge: Bis zum zweiten Geburtstag genügt eine reiskorngroße Menge Zahnpasta, danach darf es eine erbsengroße Menge sein.

Noch ein Wort zu den „dritten Zähnen“: Wie pflegt man sie richtig?

Ganz ähnlich wie echte Zähne: mit einer Bürste! Denn auch auf Zahnersatz bildet sich ein bakterienfreundlicher Belag, der zu Karies und/oder Parodontitis bei den verbliebenen Zähnen sowie zu Mundgeruch führen kann. Verhärtet sich der Belag zu Zahnstein, kann das zudem den sicheren Sitz der Prothese gefährden. Deshalb: Das nächtliche Bad in einer Reinigungslösung reicht auf keinen Fall aus. Stattdessen sollte man die künstlichen Zähne wenigstens einmal täglich mit Wasser, etwas Spülmittel und einer speziellen Prothesenbürste putzen, inklusive der Zahnzwischenräume. Genau wie den echten Zähnen sollte man seinem Zahnersatz zudem ein- bis zweimal pro Jahr eine professionelle Reinigung beim Zahnarzt gönnen – zusätzlich zur regelmäßigen zahnärztlichen Kontrolle. So bleiben die Zähne lange gesund und schön.


Pressekontakt:

Göran Donner
Löwen-Apotheke
Kirchplatz 2,
01744 Dippoldiswalde
Tel.: 03504/ 61 24 05 / E-Mail: vizepraesident@slak.de

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