Ordnung im Medizinschrank

Dresden (SLAK, 13.08.2015): 

 Hausapotheke richtig aufbewahren und regelmäßig ausmisten: so geht‘s

Halsweh, Durchfall, Schürfwunde, Insektenstich: kleine Verletzungen und leichte akute Erkrankungen kann man zu Hause gut selbst behandeln. Vorausgesetzt, die Hausapotheke ist mit geeigneten Arznei-, Verband- und Hilfsmitteln bestückt. Viele bewahren diese jedoch falsch auf – und oft viel zu lange: denn auch Medikamente haben ein Verfallsdatum. Göran Donner, Vizepräsident und Pressesprecher der Sächsischen Landesapothekerkammer, gibt Tipps, wie man die eigene Hausapotheke in „Bestform“ bringt und hält.

Herr Donner, welche Medikamente gehören in die Hausapotheke?

Neben individuell benötigten Medikamenten sollte sie Präparate gegen übliche akute Beschwerden wie Schmerzen, Fieber, Erkältungssymptome und Verdauungsprobleme enthalten. Dazu kommen Mittel zur Versorgung kleiner Wunden und Sportverletzungen und ein Antiallergikum. Nicht fehlen dürfen Verbandmittel von Heftpflaster bis Mullbinde sowie Hilfsmittel wie Fieberthermometer, Kühlkompresse, Pinzette und Verbandschere. Am besten lässt man sich dazu in der Apotheke beraten.

Wo und wie bewahrt man den Inhalt der Hausapotheke richtig auf?

Eine Hausapotheke findet sich bei rund 80 % aller Deutschen, meist in Bad oder Küche. Kein guter Platz: Wärme, Licht und Feuchtigkeit lassen Präparate und Verbandmittel schnell verderben. Besser lagert man sie an einem kühlen, dunklen und trockenen Ort, etwa im Schlafzimmer. Wichtig: Medikamente gehören nicht in Kinderhände – hier besteht akute Vergiftungsgefahr! Eine kindersichere Aufbewahrung garantiert ein abschließbarer Medizinschrank, wie es ihn u. a. in Apotheken zu kaufen gibt.

Apropos Kinder: was gibt es für sie zu beachten?

Kinder benötigen altersgerechte Arzneimittel, deshalb dürfen sie keinesfalls einfach mit Medikamenten der Eltern behandelt werden. Am besten stellt man eine spezielle Kinder-Hausapotheke zusammen, dabei ist das Apothekenpersonal gern behilflich. Eine Checkliste findet man auch unter www.aponet.de. Da sich Fehlgriffe und Verwechslungen fatal auswirken können, sollte man Arzneimittel für Kinder getrennt von denen für Erwachsene aufbewahren. Ist dies nicht möglich, helfen deutliche Kennzeichnungen, etwa bunte Klebepunkte auf der Packung.

Viele Menschen halten Umverpackungen für überflüssig und entsorgen sie deshalb.

Faltschachtel und Beipackzettel mögen Platz wegnehmen, liefern aber wichtige Informationen und beugen der Verwechslungsgefahr vor. Daher sollte man alle Präparate stets in der Originalverpackung und mit Beipackzettel lagern. Auf der Packung ist auch das Haltbarkeitsdatum eines Präparates aufgedruckt, danach darf es nicht mehr angewendet werden. Sind wasserhaltige Tropfen, Salben oder Sprays bereits angebrochen, halten sie sich meist noch wesentlich kürzer: Oxidationsprozesse und Mikroorganismen können sie nach kurzer Zeit unbrauchbar machen; speziell Augentropfen dürfen je nach Präparat nur bis zu vier Wochen lang verwendet werden. Die Länge dieser Aufbrauchfrist kann man dem Beipackzettel entnehmen; wer das jeweilige Anbruchdatum auf Packung oder Fläschchen notiert, behält den Überblick.

Was kann ich sonst noch tun, um meine Hausapotheke in Top-Form zu bringen?

Damit der Inhalt der Hausapotheke stets up to date ist, sollte man sie mindestens einmal im Jahr durchsehen: Alle Medikamente, deren Haltbarkeitsdatum oder Aufbrauchfrist überschritten ist, müssen entsorgt werden, ebenso alle Präparate, die sichtlich unbrauchbar geworden sind: wenn sich Farbe, Form, Konsistenz oder Geruch verändert haben, Flüssigkeiten trüb oder Tabletten rissig geworden sind. Auch Verband- und Hilfsmittel sollten regelmäßig ersetzt werden: sie können altersbedingt unbrauchbar geworden sein, sterile Verbandsmaterialien etwa haben ein Verfallsdatum, nach dessen Ablauf die Sterilität nicht mehr gewährleistet ist. Der größte Teil des „Pharmamülls“ kann über den Hausmüll entsorgt werden, muss dabei aber vor dem Zugriff Unbefugter, insbesondere von Kindern, geschützt werden.

Selbst die bestsortierte Hausapotheke kann mitunter Lücken aufweisen. Was tun?

Fehlt abends, am Wochenende oder Feiertag etwas, hilft der Apotheken-Notdienst weiter. Die nächstgelegene Notdienst-Apotheke lässt sich beispielsweise mit dem Notdienstfinder auf www.aponet.de schnell ermitteln. 

 

Pressekontakt:

Göran Donner

Inhaber der Löwen-Apotheke

Kirchplatz 2,
01744 Dippoldiswalde

Tel: 03504 / 61 24 05
 / E-Mail: goeran.donner@apotheke-dipps.de

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Tel: 0351/2 63 93-0
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