Anti-Aging – aber richtig!

Dresden (SLAK, 30.09.2020): 

Geeignete Pflege und gesunder Lebensstil halten die Haut länger schön

Möglichst lange möglichst jung aussehen: Das wünschen sich die meisten Menschen. Entsprechend gut verkaufen sich Kosmetikprodukte, die eine faltenfreie, glatte und straffe Haut versprechen. Doch was hilft wirklich? Göran Donner, Vizepräsident und Pressesprecher der Sächsischen Landesapothekerkammer, erklärt, wie die richtige Anti-Aging-Hautpflege aussieht und was sie enthalten sollte.

Herr Donner, unzählige Pflegeprodukte versprechen, das jugendliche Aussehen der Haut zu erhalten. Was ist dran an solchen Verheißungen?

Wie schnell wir altern, bestimmen in erster Linie unsere Gene, darauf haben wir also keinen Einfluss. Das gilt auch für die Haut: Grundsätzlich aufhalten lässt sich ihr Alterungsprozess nicht, wohl aber verlangsamen. Und dabei können geeignete Pflegeprodukte durchaus helfen. Die vollmundigen Versprechungen der Kosmetikindustrie sind zwar meist stark übertrieben, aber von einigen Inhaltsstoffen weiß man heute, dass sie tatsächlich etwas bewirken können. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die Hautpflege insgesamt auf den aktuellen Hautzustand abgestimmt ist – also ob die Haut normal, trocken oder eher fettig ist, zu Unreinheiten neigt oder sehr empfindlich ist. Auch die Jahreszeit spielt eine Rolle: Im Sommer ist ausreichender UV-Schutz unabdingbar, denn die UV-Strahlung im Sonnenlicht schädigt die Hautzellen – eine der Hauptursachen vorzeitiger Hautalterung. Im Winter muss die Haut dagegen vor Kälte geschützt werden. Und nicht zuletzt verändern sich die Bedürfnisse der Haut auch mit dem Alter. Generell benötigt ältere Haut intensivere Pflege als jüngere. Am besten lässt man sich dazu individuell in der Apotheke beraten.

Welche besonderen Pflegeansprüche stellt ältere Haut denn?

Bei Frauen sinkt in den Wechseljahren der Östrogenspiegel. Das Hormon spielt eine wichtige Rolle im Feuchtigkeitshaushalt der Haut und ist auch an der Bildung straffender Kollagenfasern beteiligt. Sein Fehlen führt dazu, dass die Haut dünner und weniger elastisch ist, schlechter Feuchtigkeit bindet und Altersflecken entstehen können. Auch die Fettproduktion nimmt mit dem Alter ab, zudem wird der Säureschutzmantel durchlässiger. Pflegefehler können all das noch verstärken, etwa bei der Reinigung: Falsche Produkte oder einfach ein Zuviel entfetten reife Haut zu stark. Dabei reinigen z. B. Mizellenprodukte ebenso gründlich wie alkoholhaltige Gesichtswässer, sind aber deutlich sanfter zur Haut. Umgekehrt glaubte man früher, reife Haut benötige vor allem viel Fett – die sogenannte „reichhaltige Pflege“. Heute weiß man, dass Feuchtigkeit und feuchtigkeitsbindende Substanzen mindestens genauso wichtig sind. Im persönlichen Pflegeprogramm kombiniert man daher am besten beides.

Was gehört zu guter Hautpflege unbedingt dazu?

Gute Hautpflege umfasst immer die vier Schritte Reinigen – Tonisieren – Pflegen – Schützen. Im ersten Schritt werden Make-up, Schweiß, Schmutz, Bakterien und Pflegerückstände entfernt. Das Tonisieren mit Gesichtswasser dient der Erfrischung und stellt den leicht sauren pH-Wert der Haut wieder her. Anschließend trägt man am besten ein Serum auf, das Feuchtigkeit spendet und bindet, z. B. mit Hyaluronsäure. Den Abschluss bildet eine schützende Creme, die die Haut je nach Tages- und Jahreszeit mit Fett und Feuchtigkeit versorgt. Im Sommer sollte sie zudem einen ausreichend starken UV-Filter enthalten. Wer mag, benutzt zusätzlich eine spezielle Augencreme.

Und welche Wirkstoffe sollten die Pflegeprodukte enthalten?

Ideal wäre natürlich Östrogen zum Cremen. Aber Hormone sind für frei verkäufliche Kosmetika nicht als Wirkstoff zugelassen, und das ist auch gut so. Es gibt zwar den Anti-Aging-Trend zur Hormontherapie, aber diese Botenstoffe greifen viel zu tief und komplex in den Körper ein. Deshalb sollte man ohne eine echte medizinische Indikation – die nur der Arzt stellen kann – die Finger davon lassen. Die Kosmetikindustrie greift zwar ersatzweise gern zu pflanzlichen Hormonen, sogenannten Phytoöstrogenen. Ob und wie diese wirken, ist aber noch nicht hinreichend belegt.

Auf der Anti-Aging-Hitliste ganz oben stehen dagegen z. B. Hyaluronsäure, Glycerin und Harnstoff (Urea): Alle drei binden Feuchtigkeit in der Haut und lassen sie so praller aussehen, kleine Fältchen verschwinden. Vitamin A (Retinol, Retinyl Palmitate, Retinal) kann die Zellerneuerung stimulieren. Zudem strafft es nachgewiesenermaßen die Haut, denn es kurbelt – genau wie Vitamin C (Ascorbinsäure) – die Kollagenbildung an. Beide helfen überdies gegen Altersflecken – ebenso wie Vitamin B3 (Niacinamid, Nikotinsäureamid), das auch die Hautbarriere stärkt. Nicht zuletzt schützen Vitamin E (Tocopherol), Vitamin C und pflanzliche Polyphenole wie Resveratrol die Zellen vor freien Radikalen. Allerdings können manche Wirkstoffe, etwa Vitamin A, auch die Haut reizen. Deshalb sollte man sich bei der Auswahl unbedingt in der Apotheke beraten lassen.

Was kann ich meiner Haut sonst noch Gutes tun?

Gute Pflege ist das eine, aber mindestens genauso wichtig ist ein hautfreundlicher Lebensstil: Wer möglichst lange jung aussehen möchte, sollte sich gesund ernähren, für ausreichend Bewegung und Schlaf sorgen, auf Zellgifte wie Alkohol und Nikotin verzichten und Stress minimieren. Und nicht zuletzt ist Schönheit immer auch eine Frage der Ausstrahlung – wer mit sich im reinen und seelisch in Balance ist, wirkt auch im Alter noch attraktiv.


Pressekontakt:

Göran Donner
Löwen-Apotheke
Kirchplatz 2,
01744 Dippoldiswalde

Tel.: 03504/ 61 24 05 / E-Mail: vizepraesident@slak.de

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