Rückgang der Apothekenzahlen in Sachsen: Kritische Entwicklung setzt sich fort

Dresden (SLAK, 15.01.2025): 

Die Zahl der Apotheken im Freistaat Sachsen ist erneut deutlich gesunken. Ende 2024 verzeichnete das Bundesland nur noch 880 Apotheken – ein Rückgang, der sich auch im neuen Jahr unvermindert fortzusetzen scheint. Bereits für Januar 2025 sind vier weitere Schließungen bekannt.

Im Jahr 2024 mussten insgesamt 27 Apotheken in Sachsen schließen, erstmals gab es keine Neueröffnungen. Bereits seit 2012 ist ein Rückgang der Apothekenzahlen zu verzeichnen. Damals noch im niedrigen einstelligen Bereich, gab es 2022 bereits 14 Apotheken weniger, 2023 waren es dann 17. Immer mehr Menschen – insbesondere in ländlichen Regionen – verlieren damit den schnellen Zugang zu Gesundheitsversorgung.

Thomas Dittrich, Vorsitzender des Sächsischen Apothekerverbandes, warnt eindringlich:
„Die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln gerät immer weiter unter Druck. Viele Apotheken können den wirtschaftlichen Belastungen aufgrund der enormen Preissteigerungen und Inflation nicht länger standhalten. Wir erfüllen einen staatlichen Versorgungsaufrag, aber unsere Honorierung wurde seit mittlerweile zwölf Jahren nicht mehr angepasst. Acht Prozent der Apotheken sind bereits defizitär, ein weiteres Drittel arbeitet nicht mehr auskömmlich. Es ist höchste Zeit, dass die Politik entschlossen handelt, um diesen Abwärtstrend zu stoppen und ein Soforthilfeprogramm auflegt.“

Auch Göran Donner, Präsident der Sächsischen Landesapothekerkammer, sieht Handlungsbedarf: „Jede geschlossene Apotheke bedeutet nicht nur einen Verlust für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auch für die gesamte Region. Insbesondere ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen leiden unter den längeren Wegen zur nächsten Apotheke und sind damit praktisch von der Versorgung abgeschnitten. Wir müssen die Apotheken als essentiellen Bestandteil des Versorgungsnetzes stärken und deren Potentiale zur personellen und auch finanziellen Entlastung unseres Gesundheitssystems endlich in vollem Umfang nutzen.“

 

Pressekontakt:

Solveig Wolf                                                                                                                                      

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