Raus aus dem Winterschlaf!

Dresden (SLAK, 19.03.2021): 

Frühjahrsmüdigkeit: Was ist das? Und was hilft? – Tipps aus Ihrer Apotheke

Bunte Blüten, frisches Grün, Vogelgezwitscher: Im Frühling erwacht die Natur zu neuem Leben – doch anstatt beflügelt zu sein, fühlen sich viele Menschen jetzt schlapp und matt. Gut die Hälfte aller Deutschen leidet unter der sogenannten Frühjahrsmüdigkeit, die die jahreszeitliche Umstellung unseres Körpers begleitet. Doch das muss nicht sein. Göran Donner, Vizepräsident und Pressesprecher der Sächsischen Landesapothekerkammer, erklärt, was hinter den Beschwerden steckt und was dagegen hilft.

Herr Donner, wieso fühlen sich so viele Menschen im Frühling müde und antriebslos?

Das liegt an den Hormonen, genauer gesagt: an Melatonin und Serotonin. Melatonin ist unser „Schlafhormon“, der Körper schüttet es im Winter aufgrund des Lichtmangels verstärkt aus, während der Serotonin-Vorrat immer weiter schrumpft. Werden im Frühjahr die Tage wieder länger, dreht sich das Verhältnis um: Die Melatonin-Produktion wird gebremst, der Körper schüttet statt dessen mehr vom „Glückshormon“ Serotonin aus. Hinzu kommen das sprichwörtlich wechselhafte Wetter und die Tatsache, dass der Kreislauf nach dem meist eher bewegungsärmeren Winter auf Sparflamme läuft und jetzt wieder hochgefahren werden muss. Diese Umstellung kostet einfach Kraft, und der winterbedingte Mangel an wichtigen Vitaminen, etwa dem „Sonnenhormon“ Vitamin D, macht es unserem Körper zusätzlich schwer.

Lassen sich auch anderen Beschwerden durch diese Umstellung erklären?

Ja, zu dem Gefühl, abgeschlagen, schlapp und müde zu sein, können durchaus noch weitere Symptome hinzutreten, etwa Blutdruckschwankungen, Kopfschmerzen, Wetterfühligkeit, Verdauungsbeschwerden, Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme oder Gereiztheit sowie Stimmungsschwankungen bis hin zu depressiven Episoden.

Wie lange ist man denn in etwa „frühjahrsmüde“?

In der Regel benötigt der Körper etwa zwei Wochen, um aus seiner „Winterruhe“ zu erwachen, danach sollten die Symptome wieder verschwinden. Halten sie länger an oder beeinträchtigen sie den Alltag sehr stark, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen – dahinter kann sich nämlich auch Eisenmangel oder eine ernsthafte Krankheit verstecken, etwa eine Depression.

Und was kann man gegen den „Frühjahrsblues“ tun?

Da helfen schon einfache Maßnahmen erstaunlich gut. Am wichtigsten ist Tageslicht: Tanken Sie möglichst viel Sonne, denn das regt die Bildung von Vitamin D und „Wachmacher“ Serotonin an. Sorgen Sie für viel frische Luft, auch im Büro oder zuhause – öffnen Sie die Fenster oder gehen Sie nach draußen. Und bewegen Sie sich möglichst viel – am besten vormittags und ebenfalls draußen. Das bringt Stoffwechsel und Kreislauf in Schwung und sorgt für erholsamen Schlaf in der Nacht. Ausdauersport ist besonders gut, denn er stärkt zum einen das Immunsystem und kurbelt zum anderen seinerseits die Bildung von Serotonin an. Nutzen Sie aber auch bei der Arbeit jede sich bietende Gelegenheit: Treppe statt Aufzug, Fahrrad statt Auto, ein kurzer Spaziergang in der Mittagspause… Und wenn Sie morgens schwer „auf Touren“ kommen, helfen Wechselduschen.

Haben Sie auch Tipps für die Ernährung?

Aber ja! Essen Sie möglichst abwechslungsreich und ausgewogen, denn das liefert wichtige Vitamine und Mineralstoffe, die der Körper jetzt dringend braucht. Sagen Sie der schweren Winterküche „Lebewohl“ und greifen Sie stattdessen möglichst oft zu frischem Obst und Gemüse, essen Sie Fisch statt Fleisch, genießen Sie frische Kräuter. Und denken Sie daran: Das wichtigste Lebensmittel ist Wasser! Trinken Sie den Tag über möglichst viel, mindestens 1,5 Liter Wasser oder ungesüßte Tees.

Und wenn Sie all diese guten Angewohnheiten auch über den Rest des Jahres hinweg beibehalten, tun Sie nicht nur Ihrer Gesundheit viel Gutes, sondern werden sich höchstwahrscheinlich auch deutlich fitter, attraktiver und glücklicher fühlen.


Pressekontakt:

Göran Donner
Löwen-Apotheke
Kirchplatz 2,
01744 Dippoldiswalde
Tel.: 03504/ 61 24 05 / E-Mail: vizepraesident@slak.de

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