Viel hilft viel – so hat Hautkrebs keine Chance

Dresden (SLAK, 16.07.2020): 

Jeder Sonnenbrand erhöht das Risiko – so können Sie sich davor schützen
 

Die Urlaubszeit ist da. Auch wenn in diesem Jahr viele Sachsen auf eine Reise in den Süden verzichten werden: Einen Sonnenbrand kann man sich auch hierzulande holen – und erhöht damit erwiesenermaßen das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Was hilft? Effektiver Schutz vor der UV-Strahlung im Sonnenlicht. Göran Donner, Vizepräsident und Pressesprecher der Sächsischen Landesapothekerkammer, erklärt, worauf Sie dabei achten sollten.

Herr Donner, die Sommerferien stehen vor der Tür. Was sollte man beachten, um die schönste Zeit des Jahres unbeschwert genießen zu können?

Auch wenn gebräunte Haut auf viele Menschen attraktiv wirkt: Blass bleiben ist eindeutig gesünder! Denn die im Sonnenlicht enthaltene UV-Strahlung schädigt die Fasern und Zellen der Haut. Schon die scheinbar so „gesunde“ Bräune ist eigentlich eine Art Notwehr unseres größten Organs: Um den Zellkern der Hautzellen zu schützen, legt sich der Farbstoff Melamin darum. Wer seine Haut dem Sonnenlicht aussetzt, riskiert, dass diese rascher altert, schneller unelastisch wird und früher Falten bekommt. Viel gravierender ist jedoch: Jeder Sonnenbrand – gerade in den ersten fünf Lebensjahren – steigert die Gefahr, später an Hautkrebs zu erkranken. Schon wer als Kind oder Jugendlicher „nur“ fünf oder mehr Sonnenbrände erleidet, hat ein um 80 Prozent höheres Risiko dafür. Kinderhaut ist gegenüber schädlichen Umwelteinflüssen wie Sonnenlicht nämlich viel empfindlicher als die von Erwachsenen. Ähnliches gilt für Senioren, denn im Alter nimmt die Fähigkeit der Haut, sich durch Bräunung zu schützen, wieder ab. Ausreichender Sonnenschutz ist daher für alle Altersgruppen oberstes Gebot.

Wie hält man die UV-Strahlung denn am besten ab?

Man hält sich an die 4-H-Regel – Hut, Hemd, Hose, hoher Lichtschutzfaktor. Sonnencreme und Co. sind nur das i-Tüpfelchen beim Sonnenschutz! Weil sie bei großflächiger Anwendung zu einem Hitzestau führen können, trägt man sie nur auf unbedeckte Körperstellen auf und sorgt ansonsten durch luftige Kleidung, die Oberkörper und Oberschenkel bedeckt, Hut oder Mütze und eine Sonnenbrille mit UV-Filter für mechanischen Schutz. Bei Sonnenschutzprodukten zum Auftragen wählt man einen möglichst hohen Lichtschutzfaktor (LSF) – besonders, wenn man sehr helle und empfindliche Haut hat. Ein gutes Produkt wehrt sowohl UV-B- als auch UV-A-Strahlen ab. Wer auf Parfum, Farb- und Konservierungsstoffe verzichtet, verringert das Risiko für Allergien und Hautirritationen. In der Apotheke kann man sich bei der Auswahl unterstützen lassen, dort hat man auch entsprechende Produkte vorrätig, für Allergiker zudem auch solche auf fett- und emulgatorfreier Basis.

Genügt das auch für sonnenempfindliche Kinderhaut, oder benötigt sie zusätzlichen Schutz?

Ganz wichtig: Je kleiner das Kind, desto weniger sollte es der Sonne ausgesetzt werden. Für Babys bis zu einem Jahr gilt deshalb ein generelles Sonnenverbot, und auch ältere Kinder sollten in der besonders UV-intensiven Mittagszeit zwischen 11 und 15 Uhr nicht in der prallen Sonne spielen. Bei Sonnenschutzmitteln greift man am besten zu ausgewiesenen Baby- oder Kinderprodukten mit sehr hohem Lichtschutzfaktor und mineralischen Filtern. Diese reflektieren die UV-Strahlen, ohne dass die Stoffe in die Haut eindringen, wie es bei chemischen Filtern der Fall ist. Entsprechende Produkte gibt es auch als Spray, Gel oder Lotion. Am besten lassen sich Eltern dazu in der Apotheke beraten.

Auch das beste Produkt nützt nur, wenn man es richtig anwendet. Was ist dabei zu beachten?

Hier gilt vor allem: Viel hilft viel. Die meisten Menschen gehen mit Sonnenschutzprodukten viel zu sparsam um. Dabei darf es bei Erwachsenen gern etwa so viel wie drei bis vier Esslöffel sein – pro Eincreme-Vorgang. Sich einmal morgens einzucremen und dann nicht mehr, genügt nämlich nicht. Wer schwitzt, schwimmt oder auf dem Handtuch liegt, verliert dabei Creme – und die muss wieder ersetzt werden. Das gilt auch für wasserfeste Produkte. Ganz wichtig: Bitte kein Körperteil vergessen! Sonnenbrandgefahr droht auch an Ohren, Händen, Füßen, Stirn, Nacken und – bei lichtem Haar – der Kopfhaut. Für letztere gibt es spezielle, nicht fettende Sonnensprays. Und weil die Schutzwirkung bei chemischen Filtern erst nach etwa 30 Minuten eintritt, muss man Sonnenschutzmittel stets rechtzeitig vor dem Gang ins Freie auftragen. Das gilt übrigens auch, wenn die Sonne mal nicht scheint: Die UV-Strahlung kann auch durch Wolken dringen. Nicht zuletzt haben auch Sonnenschutzprodukte ein Verfallsdatum bzw. eine Aufbrauchfrist – meist als Monatsangabe im geöffneten Cremetopf-Symbol aufgedruckt. Danach sollte man sie nicht mehr verwenden, weil die Inhaltsstoffe verdorben sein können. Hinweise darauf sind Veränderungen von Aussehen, Geruch oder Konsistenz – etwa wenn sich die Bestandteile entmischen oder es zu Ausflockungen gekommen ist. Bei falscher Lagerung kann das auch schon vorher passieren, etwa wenn es im Auto-Kofferraum zu heiß wird. Deshalb bewahrt man Sonnenschutzprodukte am besten stets vor Sonne und Hitze geschützt auf, z. B. in der Kühltasche oder in Handtücher gewickelt.

Was kann ich meiner Haut an sonnigen Tagen sonst noch Gutes tun?

Versorgen Sie sie nach einem Tag in der Sonne mit Feuchtigkeit, äußerlich und innerlich. Cremen Sie sie mit einem passenden Produkt – Creme oder Lotion – ein. Sollte es schon zu einer leichten Hautreizung gekommen sein, helfen parfümfreie After-Sun-Produkte mit Panthenol. Sie kühlen und beruhigen die Haut. Und trinken Sie viel, am besten Wasser oder ungesüßte Kräuter- bzw. Früchtetees.

Sachsens Apothekerinnen und Apotheker wünschen allen Lesern einen schönen und erholsamen Sommer.


Pressekontakt:

Göran Donner
Löwen-Apotheke
Kirchplatz 2, 01744 Dippoldiswalde


Tel.: 03504/ 61 24 05 / E-Mail: vizepraesident@slak.de

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