Kosmetik, bei der man nicht "aus der Haut" fährt

Dresden (SLAK, 25.10.2018): 

Bei Hautproblemen bietet die Apotheke Rat und geeignete Pflegeprodukte

Ein attraktives Äußeres fängt bei der Hautpflege an. Die Kosmetikindustrie bietet dafür ein fast unüberschaubares Produktsortiment. Dennoch haben Menschen, die an einer Kontaktallergie oder chronischen Hauterkrankungen leiden, oft Probleme, geeignete Produkte zu finden. Da hilft auch die gesetzlich vorgeschriebene Deklaration der Inhaltsstoffe nicht weiter: Sie verwirrt häufig auch Menschen ohne Hautprobleme. Göran Donner, Vizepräsident und Pressesprecher der Sächsischen Landesapothekerkammer, gibt Tipps, worauf man bei der Auswahl von Hautpflegeprodukten achten sollte.

Herr Donner, wer ein Hautpflegeprodukt benötigt, hat die Qual der Wahl. Ist ein so breites Angebot überhaupt nötig? Und woran kann man sich bei der Auswahl orientieren?

Die Haut ist das größte Organ des Menschen und erfüllt zum Teil lebenswichtige Funktionen: Sie schützt den Körper vor Krankheitserregern, UV-Strahlen, Austrocknen, Hitze und Kälte. Sie reguliert die Körpertemperatur, hilft uns dabei, unsere Umwelt wahrzunehmen, und fungiert dabei auch als Frühwarnsystem. Sie hat aufmerksame Pflege also mehr als verdient. Doch Haut ist nicht gleich Haut: Der Hauttyp variiert von Mensch zu Mensch. Zudem verändert sich der Zustand der Haut mit dem Lebensalter. Auch Umweltbedingungen, allgemeiner Gesundheitszustand und der Lebenswandel spielen eine Rolle. Gute Hautpflege ist deshalb immer eine individuelle Angelegenheit, also sowohl alters- wie zustandsgerecht. Idealerweise umfasst sie stets die vier Schritte Reinigen, Tonisieren, Pflegen und Schützen – egal, ob man normale Haut, trockene Haut, fett-feuchte Haut oder reife Haut hat.

Gilt das auch, wenn ich unter Hautproblemen oder einer chronischen Hauterkrankung leide?

Für Allergiker sowie Menschen, die z. B. an Neurodermitis, Psoriasis oder Rosacea leiden, sind konventionelle Kosmetika und Pflegeprodukte in der Regel tabu, weil sie fast immer Konservierungsstoffe enthalten und meist auch parfümiert sind. Denn die Haut kann zwar prinzipiell auf jede Substanz gereizt bzw. allergisch reagieren, aber gerade Duftstoffe lösen besonders oft Reizungen und Allergien aus. Eine solche Kontaktallergie zeigt sich durch Rötung und/oder Bläschenbildung und/oder Juckreiz an den entsprechenden Hautpartien. In der Regel verschwindet die Reaktion nach Absetzen des Auslösers rasch wieder.

Bedeutet das, dass ich auf Hautpflegeprodukte ganz verzichten muss?

Nein, aber ich sollte das Allergen natürlich möglichst meiden. Betroffene sollten unbedingt beim Hautarzt testen lassen, auf welche Substanzen sie reagieren, und diese in einen Allergiepass eintragen lassen. Beim Kauf von Kosmetikprodukten helfen diese Angaben, geeignete Produkte zu finden. Denn was ein Kosmetikprodukt enthält, muss auf der Verpackung stets vollständig angegeben sein. Das gilt auch für jene 26 Duftstoffe, die am häufigsten für Kontaktallergien verantwortlich sind. Sie werden einzeln genannt, sobald eine bestimmte Konzentration überschritten ist. Andernfalls weisen die Sammelbegriffe „perfume“ oder „fragrance“ auf Duftstoffe im Produkt hin. Die Deklaration der Inhaltsstoffe ("ingredients“) erfolgt nämlich europaweit einheitlich auf Englisch. Eine Allergie kann ich übrigens umso leichter ausschließen, je weniger Inhaltstoffe ein Produkt hat.

Welche Angaben sind sonst noch wichtig und was bedeuten sie?

Ein Produkt sollte immer den Zweck ausweisen, dem es dient. Eine Mengenangabe schützt vor voluminösen ‚Mogelpackungen‘. Wichtig sind die Angaben hinter der kleinen Sanduhr bzw. dem geöffneten Cremetopf: sie weisen auf das Mindesthaltbarkeitsdatum bzw. die Haltbarkeit nach Anbruch hin. Und für Nachfragen oder Reklamationen darf die Herstelleradresse nicht fehlen. Wer mit den Angaben nicht klarkommt, kann sich ans Apothekenpersonal wenden: Es erklärt die Kennzeichnungen, kann kompetent zu Inhaltsstoffen und Wirksamkeit beraten und ist auch gern bei der Auswahl passender Produkte behilflich. Allergiker und Menschen, die an Hauterkrankungen leider, finden in der Apotheke zudem eine große Auswahl an Pflegemitteln ohne Duft- und/oder Konservierungsstoffe bzw. Serien, die speziell auf Problemhaut abgestimmt sind. Generell ist, wer in puncto Hautpflege auf Nummer Sicher gehen will, mit Apothekenkosmetik gut bedient: Das Sortiment umfasst hochwertige Produkte von geprüfter Qualität. Hat man ein Produkt gefunden, das man gut verträgt, sollte man am besten dabeibleiben, denn die Haut liebt keine Experimente.

Kann man seiner Haut sonst noch etwas Gutes tun?

Ja, eine ganze Menge! Denn wie ich eingangs schon sagte, hängen Zustand und Erscheinungsbild der Haut auch von der Lebensweise ab. Um sich möglichst lang schöne Haut und ein jugendliches Aussehen zu bewahren, sollte man auf richtiges sowie ausreichendes Trinken und eine ausgewogene Ernährung achten. Auch eine gesunde Lebensführung wirkt sich positiv aus: Wenig Sonne, ausreichend Schlaf, der Verzicht auf Alkohol und Nikotin und möglichst wenig Stress sind die beste Hautpflege.

 

Pressekontakt:

Göran Donner

Löwen-Apotheke

Kirchplatz 2,
01744 Dippoldiswalde


Tel.: 03504/ 61 24 05 / E-Mail: vizepraesident@slak.de

 

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