Arzneimittel-Experten im Einsatz für die Gesundheit

Dresden (SLAK, 21.12.2022): 

Notdienst & Co.: Von diesen Apothekenleistungen profitieren Patienten

Alles schläft, eine(r) wacht: Das gilt auch 2022 wieder über die Feiertage in Sachsens Apotheken. Doch nicht nur im Nacht- und Notdienst wacht das pharmazeutische Personal, um alle Patienten bestmöglich mit Arzneimitteln zu versorgen. Als Arzneimittel-Experten sind sie auch die optimalen „Wächter“ über die Gesamtmedikation von Patienten, die mehrere Arzneimittel parallel einnehmen müssen. Göran Donner, Vizepräsident und Pressesprecher der Sächsischen Landesapothekerkammer, erklärt, wie diese Medikationsberatung funktioniert – und wie Patienten schnell die nächstgelegene Notdienst-Apotheke finden.

Herr Donner, Sachsens Apotheken bieten Medikationsberatung als neue Serviceleistung an. Worum geht es da?

Viele Ältere sowie Menschen, die an mehreren Krankheiten leiden, müssen täglich fünf oder mehr Arzneimittel einnehmen. Oft wurden diese von unterschiedlichen Haus- und Fachärzten verordnet, die deshalb gar nicht wissen können, was die Kollegen bereits verschrieben haben. Hinzu kommen vielleicht noch selbst erworbene Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel. Das ergibt einen ordentlichen Wirkstoff-Cocktail – da sind unbeabsichtigte Wechselwirkungen möglich, es können Einnahmefehler passieren und vieles mehr. Um solche Risiken zu vermeiden und die Medikation im Sinne des Patienten zu optimieren, sollte unbedingt ein Arzneimittel-Experte draufschauen. Nur so ist gewährleistet, dass der Patient die für ihn persönlich bestmögliche Arzneimitteltherapie erhält – was sich in der Regel auch positiv auf Therapietreue und Behandlungserfolg auswirkt.

Wie läuft so eine Medikationsberatung konkret ab?

Der Patient vereinbart mit seiner Apotheke einen Termin, zu dem er dann sämtliche Medikamente mitbringt, die er aktuell anwendet: alle ärztlich verordneten, alle rezeptfreien, alle pflanzlichen, alle äußerlich anzuwendenden (also Salben o. ä.). Dazu alle Nahrungsergänzungsmittel, also z. B. Vitamine und Mineralstoffe, sowie sämtliche Anwendungspläne und Dosieranweisungen. Einzige Ausnahme: Müssen Medikamente kühl gelagert werden, bleiben sie zuhause im Kühlschrank – statt dessen notiert der Patient den genauen Namen, die Wirkstärke (also z. B. 10 Milligramm) und die Dosierung (also z. B. zweimal täglich eine Tablette). Die Apothekerinnen und Apotheker erfassen alle Präparate und erstellen auf dieser Basis einen aktuellen Medikationsplan für den Patienten. Entdecken sie bei der Überprüfung Risiken oder mögliche Wechselwirkungen, erarbeiten sie – möglichst gemeinsam mit den behandelnden Ärzten – eine Lösung. Manchmal muss dafür nur der Einnahmeplan geändert werden, manchmal empfiehlt es sich aber auch, ein Medikament durch ein anderes zu ersetzen.

Es geht also darum, mögliche „Stolpersteine“ bei der Arzneimitteltherapie auszuräumen?

Exakt. Im zweiten Schritt steht deshalb die sichere und korrekte Anwendung der Medikamente im Fokus. Hier haben gerade ältere Menschen oft Probleme, weil z. B. Wahrnehmung, Gedächtnis oder Feinmotorik bereits nachgelassen haben. Da können wir Apotheker wertvolle Tipps geben oder kennen Hilfsmittel, die es den Patienten leichter machen – von der Tablettenbox bis zum Tuben-Aufroller. Und manchmal wissen die Patienten auch gar nicht mehr genau, wofür oder wogegen ein Medikament eigentlich gut ist – das erklären wir ihnen dann auch. Damit all das genügend Zeit und Raum bekommt, vereinbaren wir dafür einen zweiten Termin mit dem Patienten – vorausgesetzt, er möchte das. Denn die Medikationsberatung ist ein vertrauliches Serviceangebot, für das sich der Patient frei entscheiden kann. Ideal ist es aber, wenn daraus eine kontinuierliche Betreuung wird – denn sowohl die Medikation als auch der Gesundheitszustand des Patienten können sich ja im Lauf der Zeit verändern.

Das klingt ein bisschen nach Arzneimittel-Schutzengel – passend zu den anstehenden Feiertagen.

Ja, da „wachen“ Sachsens Apothekerinnen und Apotheker selbstverständlich auch, um die Versorgung der Menschen mit Arzneimitteln auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten zu gewährleisten. Von Sachsens 926 Apotheken sind pro Nacht sowie an jedem Sonn- und Feiertag jeweils rund 55 dienstbereit. Weil schnelle Erreichbarkeit auch hier oberstes Gebot ist, leisten Apotheken in ländlichen Gebieten dafür mitunter bis zu einmal wöchentlich Notdienst, während die Kollegen in der Großstadt etwa alle vier Wochen dran sind. Die Nachfrage wiederum ist in den Städten deutlich höher als auf dem Land, wobei die größte Patientengruppe hier wie dort Kinder sind. Wichtig: Rezeptpflichtige Arzneimittel gibt es auch im Notdienst nur auf ärztliche Verordnung. Wer eine Dauermedikation benötigt und „Nachschub“ braucht, sollte sich die entsprechenden Rezepte unbedingt noch vor den Feiertagen besorgen.

Und wie finde ich die nächstgelegene Notdienst-Apotheke am schnellsten?

Online-Notdienstsuchen gibt es auf der Webseite der Sächsischen Landesapothekerkammer www.slak.de sowie unter www.aponet.de. Zudem drucken viele regionale Zeitungen den aktuellen Notdienstkalender ab. Und auch jede Apotheke informiert per Aushang an gut sichtbarer Stelle, welche andere Apotheke in der Nähe gerade Dienst hat. Nicht zuletzt können Sie die nächstgelegene Notdienstapotheke auch per Telefon ermitteln:

  • Im Festnetz wählen Sie die kostenfreie Rufnummer 0800 – 00 22 8 33.
  • Per Mobiltelefon: Wählen Sie ohne Vorwahl die 22 8 33 (max. 69 Cent/Minute).
  • Per SMS: Schicken Sie die 5-stellige Postleitzahl Ihres Aufenthaltsortes an die 22 8 33 (max. 69 Cent/SMS).

Gut zu wissen: Wer im normalen Rahmen erkrankt und einen Arzt benötigt, wendet sich dafür an den ärztlichen Bereitschaftsdienst, erreichbar unter der Rufnummer 116 117. Nur wer für tatsächliche Notfälle den Rettungsdienst braucht, sollte die Rufnummer 112 wählen.

 

Die Sächsische Landesapothekerkammer wünscht ein frohes und vor allem gesundes Weihnachtsfest und alles Gute für 2023!

 

Pressekontakt:

Göran Donner
Löwen-Apotheke
Kirchplatz 2,
01744 Dippoldiswalde
Tel.: 03504/ 61 24 05 / E-Mail: vizepraesident@slak.de

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E-Mail: sekretariat@slak.de

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